HCM im Überblick

Die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist
eine chronische Erkrankung mit
progredientem Verlauf und weist eine
höhere Prävalenz auf,
als allgemein angenommen wird.1–3

HCM im Überblick

Die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist
eine chronische Erkrankung mit
progredientem Verlauf und weist eine
höhere Prävalenz auf,
als allgemein angenommen wird.1–3

Prävalenz

HCM kommt häufiger vor als allgemein angenommen. Obwohl sie die häufigste erbliche kardiale Erkrankung ist, wird die HCM bei vielen Menschen erst spät oder gar nicht erkannt und diagnostiziert.3–5

1:5003

Erwachsene beträgt die
geschätzte Prävalenz von HCM

1:5003

Erwachsene beträgt die
geschätzte Prävalenz von HCM

Neuere Studien, die sich auf die molekulare Basis von HCM und Gentests konzentriert haben, deuten eine noch höhere Prävalenz der HCM an.3

Es ist wahrscheinlich, dass bei 85 % der Betroffenen die HCM noch nicht diagnostiziert ist.3, 6, #

Das Wissen um die Prävalenz der HCM kann dazu beitragen,
das Verständnis, die Sichtbarkeit und die
Früherkennung der Erkrankung
zu verbessern.7

Definition der Erkrankung

Bei der HCM handelt es sich um eine Herzmuskelerkrankung, die durch eine linksventrikuläre (LV) Hypertrophie in Abwesenheit anderer Ursachen definiert wird.1

Hyperkontraktilität und nachfolgende Hypertrophie der Ventrikelwände sind Merkmale einer HCM.8

Die Verdickung der Wand des linken Ventrikels lässt sich nicht durch andere kardiale oder systemische Erkrankungen erklären.1, 6, 9

Die fortschreitende kardiale Veränderung kann sich über viele Jahre hinziehen und führt zu akuten und chronischen gesundheitlichen Störungen, die häufig irreversibel sind.1, 2

Bei

85 %

der Patienten bleibt die HCM
vermutlich unentdeckt
und ist nicht diagnostiziert.3, 10

Bei

85 %

der Patienten bleibt die HCM
vermutlich unentdeckt
und ist nicht diagnostiziert.3, 10

Gesundes Herz

mit gesundem Septum

Gesundes Herz

mit gesundem Septum

Herz mit HCM

mit verdicktem Septum

Herz mit HCM

mit verdicktem Septum

HCM ist die häufigste erbliche kardiale Erkrankung,
die mit der Zeit fortschreitet und zu schweren
bleibenden Gesundheitsproblemen
führen kann.3-5, 11-12

HCM ist die
häufigste erbliche
kardiale Erkrankung.11, 12

HCM ist die
häufigste erbliche
kardiale Erkrankung.11, 12

In der Mehrzahl der Fälle ist die HCM erblich bedingt, mit einem etwa 50%igen Risiko, die Erkrankung an die Nachkommen weiterzuvererben.11, 13

Mutationen, welche die Sarkomere betreffen, sind die häufigste genetische Ursache der HCM.13

Diagnostisches Kriterium

für die hypertrophe Kardiomyopathie bei Erwachsenen
ist eine linksventrikuläre Hypertrophie ≥ 15 mm.*

Nicht-obstruktive HCM

Linksventrikuläre Hypertrophie, der Blutfluss aus dem linken Ventrikel wird jedoch wenig bis gar nicht blockiert.6, 12,*

Der Peak Gradient im linksventrikulären Ausflusstrakt (LVOT) in Ruhe oder unter Belastung beträgt < 30 mmHg.14

Obstruktive HCM

Die Hypertrophie des Ventrikelseptums verursacht eine Obstruktion im LVOT, die den Blutfluss aus dem linken Ventrikel verringert.4, 14

Der Peak LVOT-Gradient in Ruhe oder unter Belastung beträgt ≥ 30 mmHg.14

Circa

70 %

der Patienten mit HCM weisen
eine Obstruktion im LVOT auf, die
sich entweder in Ruhe oder nach
Provokation feststellen lässt.15

Circa

70 %

der Patienten mit HCM weisen
eine Obstruktion im LVOT auf, die
sich entweder in Ruhe oder nach
Provokation feststellen lässt.15

HCM ohne
Obstruktion

HCM ohne
Obstruktion

HCM mit
Obstruktion

HCM mit
Obstruktion

Beide Formen der HCM können zu Komplikationen und nachteiligen Ereignissen führen, aber das Risiko für eine Herzinsuffizienz ist bei Patienten mit einer Obstruktion (HOCM) deutlich grösser.17

Die Prognose der chronischen, progressiven HCM ist
schlechter, wenn sie
mit einer Obstruktion
im LVOT einhergeht.17

Pathophysiologische Grundlagen

Die HCM wird häufig durch Mutationen in Genen, die für Sarkomerproteine kodieren, verursacht. Es kommt zu einer exzessiven Bildung von Aktin-Myosin-Querbrücken und zur Hyperkontraktilität.8, 18–20

Die Sarkomere als kleinste kontraktile Einheit der gestreiften Muskulatur sorgen für eine geregelte Kontraktion und Relaxation der Muskelzellen.4

Gesunder
Herzmuskel

In einem gesunden Sarkomer bindet Myosin an Aktin und bildet Querbrücken, welche die Kontraktion und Relaxation des Myokards regulieren.4

Herz mit HCM-bedingtem Überschuss an Aktin-Myosin-Querbrücken

Bei einer HCM liegt ein Überschuss an Aktin-Myosin-Querbrücken vor,es befinden sich weniger Myosinköpfe im inaktiven Zustand.18 ,20

Ein Herz mit HCM-bedingtem Überschuss an Aktin-Myosin-Querbrücken
kann folgende Auswirkungen haben:20

Erhöhte
Kontraktilität

Die physiologische Veränderung der Filamentproteine und, indirekt, die Störung der kalziumbasierten Regulation im Sarkomer verursachen den Zustand der Hyperkontraktilität.4, 19

Verminderte
Relaxation

Eine erhöhte Kalziumsensitivität in den Myozyten verursacht Defizite bei der Relaxation des Sarkomers.4, 19

Gestörte
Effizienz

Bei der Kontraktion des Sarkomers wird mehr Energie verbraucht, was zu einer geringeren mechanischen Effizienz führen kann.19, 20

Der Überschuss an Aktin-Myosin-Querbrücken kann die
Steifigkeit des Myokards verstärken und das
abfliessende Blutvolumen verringern.3, 8

Fussnoten

* Das klinische Kriterium für die Diagnose einer HCM bei einem Patienten mit einer HCM in der Familienanamnese oder einem positiven Gentest ist eine LV Wanddicke von ≥ 13 mm.6, 12

# Basierend auf einer Analyse von ICD-9-Codes aus dem Jahr 2013 (N = 169.089.614): Geschätzte US-Prävalenz der HCM: 700.000 (~100.000 Patienten mit Diagnose „HCM“ und ~600.000 Patienten ohne Diagnose [basierend auf 1:500 Prävalenz klinisch nicht erkannter Fälle]).

Referenzen

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Referenzen auf Anfrage erhältlich.